Die Wettervorhersage verheißt nichts Gutes. Für den ganzen Tag ist Regen angesagt. Als ich mir vor der Pension die Regenhose überziehen will, lässt der Regen nach.

Ich verzichte darauf und komme so viele Kilometer ohne Regen aus, obwohl der Himmel wolkenverhangen ist. Der Wind bläst die Wolken stets auseinander. Bei der Fähre Würgassen ermutigt mich der Fährmann: Aufgrund des Windes wird es heute kaum Regen geben. Kurzer Halt an der Fähre Wehrden – Trinkpause und Blick ans andere Weserufer zum Schloss Fürstenberg. Weiter bis Höxter. Dort Stadtrundfahrt, an deren Ende ein kurzer leichter Regen einsetzt – ohne weitere Bedeutung. In Corvey kurzer Fotostopp. Dann weiter Richtung Holzminden. Vor Holzminden bei einer Schafherde kurzes Unterstehen. Da das Wetter nicht sehr freundlich ist, verzichte ich auf eine Stadtbesichtigung von Holzminden. Bei Dölme taucht am linken Weserufer plötzlich ein kleiner Felsabhang auf – offensichtlich hat hier die Weser bei der Biegung erodiert. Am Ortseingang Bodenwerder setzt wieder Regen ein. Kurzer Stopp an Buswartehäuschen. Anschließend Weiterfahrt – nach ca. 5 Minuten prasselt der Regen herunter. Durchnässt erreiche ich – Gott sei Dank – nach einigen Minuten eine Schutzhütte bei Heyen. Dort warten bereits 3 Ehepaare aus Münster. Ich darf ihnen Gesellschaft leisten. Ein Schluck Grauburgunder gehört dazu. Mittels meiner Regenradar-App kann ich sie davon abhalten, beim ersten Nachlassen des Regens weiter zu fahren. Denn nach wenigen Minuten setzt ein noch stärkerer Regen und Sturm ein – der Platz vor der Schutzhütte ist regelrecht überflutet und die Räder stehen zentimeterhoch im Wasser. So warten wir mehr als eine Stunde auf die Weiterfahrt. Das zahlt sich aus. Denn so komme ich ohne Regen bis Hameln. Dort entscheide ich mich, bei Hessisch-Oldendorf in der Weinschänke Rohdental die Übernachtung zu buchen – da man in diesem Lokal auch Abendessen kann. Die – aus 2017 bekannte – Unterkunft in Kleinenwieden verwerfe ich. Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass nach Hessisch-Oldendorf noch eine Steigung zu überwinden ist. Mit Akku eigentlich kein Problem. Doch der Wind und die lange Strecke hatten die Akku-Ladung aufgebraucht, so dass ich die letzten ca. 1-2 km ohne elektrische Hilfe bewältigen musste – extrem anstrengend mit Gepäck.
Verdientermaßen gutes Abendessen und Wein im Gasthof und Gespräch mit Ehepaar aus Köln, die im Rahmen einer Familienfeier dort nächtigten.

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